EVENT-NACHBERICHT

Controller-Tagung stellt Digitalisierung in den Fokus

Das Event „Controlling Insights Steyr“ fand in diesem Jahr bereits zum 18. Mal statt. Diesmal rückte die International Association of Controllers (ICV) das Thema Digitalisierung und auch aktuelle Herausforderungen in der Automobilindustrie in den Vordergrund.

350 Teilnehmer fanden sich auf Einladung der International Association of Controllers (ICV) an der Fachhochschule in Steyr zur „Controlling Insights Steyr“ ein, die diesmal im Zeichen von zwei Schwerpunktthemen stand: Digitalisierung im Controlling und die aktuellen Herausforderungen in der Automobilindustrie. „Steyr ist schon seit längerem die zweitgrößte Controlling-Tagung im europäischen Raum. Dieses Jahr hatten wir Teilnehmer von Amsterdam bis Moskau“, fasst Heimo Losbichler, Vorstandsvorsitzender des ICV und Studiengangsleiter Controlling, Rechnungswesen und Finanzmanagement an der FH OÖ zusammen.

Die Keynote hielt Polytec-CFO Peter Haidenek. Er zeigte die aktuellen Herausforderungen für Automobilzulieferer, die daraus notwendigen Änderungen in der Unternehmenssteuerung und die konkreten Initiativen, die Polytec derzeit setzt. Ergänzend diskutierte Dietmar Voggenreiter, ehemaliger Audi-Vorstand und nunmehr bei Horvath & Partners, die strategischen Herausforderungen für Automobilhersteller durch die Elektromobilität und neue Car-Sharing-Modelle. Gleichzeitig präsentierte er einen Lösungsansatz zur Ergebnis-Optimierung des Produktmix aus klassischen Verbrennungskraftmotoren, Hybrid-Antrieben und E-Autos.

Im zweiten Themenschwerpunkt der Digitalisierung präsentierte Peter Hofer, Controlling-Professor an der FH OÖ in Steyr, neue Lösungsansätze für das Reporting 2.0 mit interaktiven Dashboards und neuen Visualisierungsansätzen für Big Data. Klaus Schatz, Partner bei KPMG, zeigte an konkreten Beispielen, welche Möglichkeiten Robotic Process Automation in der Praxis bietet, um die Durchlaufzeit von Controllingprozessen zu verkürzen und ihre Qualität zur verbessern.

In der Podiumsdiskussion wurde die Frage, ob Digitalisierung tatsächlich ein Job-Killer oder nur ein mediales Schreckgespenst ist, sehr eindeutig beantwortet: das Aufgabenprofil wird sich ändern, es ist aber nur in wenigen Fällen unmittelbar mit einem Stellenabbau verbunden. Eher werden die frei gesetzten Kapazitäten für neue Tätigkeiten und Wachstum genutzt. Ulrike Steiner, Schulmeister Management Consulting, brachte in die Diskussion auch aktuelle Entwicklungen am Stellenmarkt ein.